Psychologie, ein spannendes, weites Berufsfeld, das immer mehr Menschen anzieht. Insbesondere Menschen in der zweiten Lebenshälfte sehen in der Arbeit mit psychologischen Themen eine Möglichkeit, etwas Sinnvolles zu tun. Sie würden gerne mit Psychologie arbeiten, ohne nochmal studieren zu müssen.
Hier erfährst du, worauf es ankommt. Und wie es auch für dich funktionieren kann, wenn du mit Psychologie ohne Studium arbeiten möchtest.
Es gibt viele Gründe, nicht Psychologie zu studieren
Keine Zeit, kein Geld, kein … ? Nicht jeder hat oder hatte die Möglichkeit, nach der Schule ein Studium der Psychologie zu starten, den Master zu machen und dann noch die mehrjährige Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin hinten dranzuhängen, um sich anschließend um einen Kassensitz für die eigene psychotherapeutische Praxis zu bemühen.
Für die einen waren die geschätzten Kosten (mehrfach fünfstellig!) einfach zu hoch. Die anderen hatten keine ca. 10 Jahre Zeit dafür. Und wieder andere merken erst wesentlich später im Leben, dass sie sich für psychologische Themen brennend interessieren.

Selbst mit Masterstudium in Psychologie ist die Arbeit als Psychologischer Psychotherapeut nicht möglich
Als Psychologe einfach therapieren? Geht nicht. Denn für die Approbation muss eine Ausbildung in einem der Richtlinienverfahren erfolgen. Zu den Verfahren gehören die kognitive Verhaltenstherapie und die tiefenpsychologische Therapie der Psychoanalyse.
Auch die systemische Psychotherapie gehört mittlerweile zu den Richtlinienverfahren. Richtlinienverfahren bedeutet kurz: evidenzbasiert (es gibt Studien zur Wirksamkeit) und von den Krankenkassen erstattungsfähig. Eine Psychotherapie in diesen Verfahren bei einem approbierten psychologischen Psychotherapeuten werden dann von den Krankenkassen übernommen.
Welche Möglichkeiten es dennoch gibt, mit Psychologie und mit Menschen zu arbeiten, erfährst du in diesem Beitrag.
Du willst also psychologisch mit Menschen arbeiten – aber nochmal studieren kommt für dich nicht in Frage. Vielleicht stehst du mitten im Leben, hast bereits einen Beruf erlernt, aber spürst: Das kann es noch nicht gewesen sein. Der Job erfüllt dich nicht mehr. Gedanken und Wünsche gehen in diese Richtung: „Ich möchte etwas Sinnvolles tun.“, „Ich möchte Menschen begleiten.“, „Ich möchte mich nützlich fühlen und meine Empathie in meinen Beruf einbringen können.“
Diese Möglichkeiten hast du, mit Psychologie ohne Studium zu arbeiten
1) Coach werden
Eine Möglichkeit ist es, als Coach zu starten und dir einen psychologischen Schwerpunkt zu suchen. Zu den Coaching-Ausbildungen, die du absolvieren könntest, zählen dann beispielsweise
• Systemischer Coach / Familiencoach
• Life Coach
• Persönlicher Coach (Allrounder)
• Mental Coach
• Resilienzcoach
• Stresscoach
• Kommunikationscoach
• Beziehungscoach
• u.v.m.
2) Psychologische:r Berater:in werden
Die zweite Möglichkeit ist es – insbesondere, wenn du auch mit Ängsten oder anderen psychischen Herausforderungen arbeiten möchtest – als psychologische:r Berater:in zu starten. Die Berufsbezeichnungen sind dann beispielsweise
• Mental Health Coach
• Psychologische:r Berater:in
• Systemisch-psychologische:r Berater:in
• Stress- und Burnout-Berater:in
• Psychologische Berater:in für Menschen mit Ängsten wie Präsentationsangst, Bewertungsangst, … (Begleitung und Training – nicht Psychotherapie!)
• Psychologische Berater:in für Menschen mit depressiven Verstimmungen (Begleitung und Training – nicht Psychotherapie!)
• Psychologische Berater:in für Menschen mit Burnout (Begleitung und Training – nicht Psychotherapie!)
• u.v.m.
3) Heilpraktiker:in für Psychotherapie werden
Die dritte Möglichkeit, die auch häufig von Psychologen mit Masterstudium genutzt wird, die die Ausbildung und Approbation zum psychologischen Psychotherapeuten aus eigenen Gründen nicht angehen möchten, ist es „HPP“ zu werden (Sektoraler Heilpraktiker beschränkt auf Psychotherapie).
Die Ausbildung wird von verschiedenen Schulen in unterschiedlichem Umfang angeboten. Eine Schule zu besuchen, ist allerdings keine Pflicht. Dennoch empfiehlt es sich. Denn du solltest sehr gut auf die Überprüfung beim Gesundheitsamt vorbereitet sein. Hier wird dein Wissen zuerst schriftlich und dann mündlich vor einem Gremium abgefragt. Wenn du die Prüfung erfolgreich bestehst, hast du anschließend die Heilerlaubnis und darfst auch therapeutische Leistungen im Bereich Psychotherapie in eigener Praxis anbieten.

Mit welchen Themen arbeiten Coaches?
Coaching ist keine Krisenintervention – es ist eine Begleitung für Menschen, die gut funktionieren, sich aber weiterentwickeln möchten oder vor einem konkreten Problem stehen.
Die 10 häufigsten Anliegen im Coaching
Hier sind die zehn häufigsten Anliegen, mit denen Menschen ein Coaching beginnen:
1) Klarheit gewinnen
„Ich weiß nicht, was ich will.“
Der Klient ist innerlich blockiert oder von zu vielen Optionen überfordert. Ziel: Klarheit über Bedürfnisse, Werte und nächste Schritte.
2) Berufliche Veränderung
„Ich habe das Gefühl, im falschen Job zu sein.“
Wunsch nach Umorientierung, Neuausrichtung oder Selbstständigkeit.
3) Stress, Überforderung & Selbstorganisation
„Ich schaffe nichts mehr & bin ständig erschöpft.“
Der Klient braucht Struktur, Fokus und neue Routinen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
4) Selbstwert & Selbstzweifel
„Ich habe das Gefühl, nicht gut genug zu sein.“
Coaching hilft dabei, hinderliche Glaubenssätze zu erkennen und ein stabiles Selbstbild aufzubauen.
5) Entscheidungsfindung
„Ich stehe vor einer wichtigen Entscheidung und weiß nicht weiter.“
Der Coach begleitet durch einen strukturierten Entscheidungsprozess (z. B. mit dem Tetralemma oder inneren Anteilen).
6) Ziele setzen & ins Handeln kommen
„Ich nehme mir Dinge vor – aber ich ziehe es nie durch.“
Methoden wie SMART, WOOP oder das GROW-Modell helfen, vom Wunsch in die Umsetzung zu kommen.
7) Berufliche Rolle & Führung
„Ich bin Führungskraft, aber fühle mich oft überfordert.“
Themen wie Kommunikation, Verantwortung und Rollenklarheit stehen im Fokus.
8) Konflikte & schwierige Beziehungen
„Ich komme mit bestimmten Menschen einfach nicht klar.“
Reflexion eigener Anteile, systemische Perspektivwechsel und Kommunikations-Coaching können helfen.
9) Persönlichkeitsentwicklung
„Ich möchte mich selbst besser kennenlernen & weiterentwickeln.“
Hier geht es um Selbsterkenntnis, Wertearbeit und das Erkennen innerer Ressourcen.
10) Sinnsuche & Lebensgestaltung
„Wofür mache ich das alles eigentlich?“
Viele Klienten sehnen sich nach einem stimmigeren Leben. Die Frage nach dem Warum steht im Raum
Mit welchen Themen arbeiten psychologische Berater:innen?
Während Coaches vor allem mit Zielen, Entscheidungen und beruflicher oder persönlicher Weiterentwicklung arbeiten, kommen Klienten in die psychologische Beratung, wenn sie sich belastet fühlen – ohne jedoch an einer diagnostizierten psychischen Störung zu leiden.
Die 10 häufigsten Themen in der psychologischen Beratung
Die psychologische Beratung ist hier die Brücke zwischen Coaching und Therapie: Sie geht tiefer als Coaching, bleibt aber klar im nicht-therapeutischen Rahmen. Hier sind die häufigsten Themen:
1) Begleitung bei Panikattacken
„Ich bekomme plötzlich Herzrasen, Schweißausbrüche und Todesangst – aus dem Nichts.“
Ziel: Psychoedukation, emotionale Stabilisierung, Körperwahrnehmung schulen, Sicherheit zurückgewinnen.
2) Begleitung bei Zukunftsängsten
„Ich weiß nicht, was kommt – und es macht mir Angst.“
Ziel: Sorgen erkennen, realistisch einordnen, Ressourcen stärken, Zuversicht entwickeln.
3) Begleitung bei Präsentationsängsten
„Ich bin kompetent – aber wenn ich vor anderen reden muss, bin ich wie blockiert.“
Ziel: Umgang mit Aufregung, Stärkung der Selbstwirksamkeit, gezielte Vorbereitung und mentale Strategien.
4) Begleitung in Krisen
„Ich weiß nicht, wie ich diese Trennung / Krankheit / Kündigung bewältigen soll.“
Ziel: Stabilisierung, Struktur, emotionaler Halt, neue Perspektiven entwickeln.
5) Begleitung bei depressiven Verstimmungen
„Ich funktioniere irgendwie – aber innerlich bin ich leer.“
Ziel: Aktivierung, Sinnstiftung, Tagesstruktur, Gespräche zur Selbstklärung (Begleitung, keine Therapie).
6) Begleitung bei dysfunktionalen Glaubenssätzen & Verhaltensmustern
„Ich denke ständig, ich bin nicht gut genug – das hält mich zurück.“
Ziel: Ursprung erkennen, Denkweisen reflektieren, stärkende Alternativen entwickeln.
7) Arbeit mit inneren Anteilen (z. B. „inneres Kind“)
„In manchen Situationen wiederholen sich meine Muster und ich weiß nicht, warum.“
Ziel: Arbeit mit inneren Anteilen, emotionale Integration, neue Handlungsmöglichkeiten erschließen.
8) Begleitung bei psychosomatischen Beschwerden
„Die Ärzte finden nichts – aber mein Körper spielt verrückt.“
Ziel: Verbindung von Psyche und Körper verstehen, achtsamer Umgang, unbewusste Themen aufdecken.
9) Begleitung bei Grübelzwang
„Mein Kopf hört nicht auf zu denken – egal, was ich mache.“
Ziel: Gedanken entkatastrophisieren, Achtsamkeit üben, Abstand zu belastenden Gedankenschleifen schaffen.
10) Begleitung bei innerer Unruhe
„Ich bin dauerangespannt und komme nie richtig zur Ruhe.“
Ziel: Stressregulation, Körperarbeit, innere Entlastung und neue Routinen aufbauen.
Was ist der Unterschied zwischen Coach, psychologischem Berater und Psychotherapeut?
Gerade wenn du neu in die Branche einsteigen möchtest, tauchen schnell Fragen auf wie: „Soll ich Coach werden, psychologische:r Berater:in oder lieber Heilpraktiker:in für Psychotherapie?“ oder „Was ist eigentlich der Unterschied zur Therapie?“ Hier ein Überblick:
Was macht ein Coach?
Ein Coach arbeitet ziel- und zukunftsorientiert. Er hilft Menschen dabei,
• Klarheit zu gewinnen
• Ziele zu formulieren
• ins Handeln zu kommen
• Entscheidungen zu treffen
• berufliche oder persönliche Themen zu strukturieren
Coaching ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Klient nicht „krank“ ist, sondern „funktioniert“ – aber beispielsweise nicht erfüllt lebt. Es geht nicht um Heilung, sondern um Potenzialentfaltung.
Was macht ein psychologischer Berater?
Ein psychologischer Berater geht tiefer als ein Coach, ohne therapeutisch zu arbeiten. Er begleitet Klienten bei emotionalen oder mentalen Herausforderungen – z. B. bei Ängsten, Unsicherheit, Stress, Beziehungskonflikten oder Lebenskrisen. Er hilft seinen Klienten, die Ursachen hinter den Problemen zu verstehen, z. B. dysfunktionale Glaubenssätze, Prägungen aus der Kindheit, innere Anteile – und entwickelt daraus neue Lösungsstrategien.
Der psychologische Berater arbeitet tiefergehend wie ein Therapeut und gleichzeitig handlungsorientiert wie ein Coach – aber ohne Heilerlaubnis. Er darf:
• mit psychologischen Methoden arbeiten
• Menschen in psychischen Belastungssituationen begleiten
• NICHT jedoch Diagnosen stellen oder behandeln
Was macht ein Psychotherapeut?
Psychotherapeuten sind staatlich approbierte Fachleute mit einem abgeschlossenen Psychologiestudium und einer mehrjährigen Zusatzausbildung in einem anerkannten Therapieverfahren (z. B. Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, systemische Therapie). Sie dürfen:
• psychische Krankheiten diagnostizieren
• psychische Störungen behandeln (z. B. Depression, Angststörung, Zwangsstörungen, Trauma, …)
• mit Krankenkassen abrechnen
Auch Heilpraktiker für Psychotherapie (oft als „kleiner Heilpraktiker“ bezeichnet) erhalten eine staatliche Heilerlaubnis vom Gesundheitsamt – allerdings ohne Psychologie-Studium. Wer diese Prüfung besteht, darf ebenfalls psychische Störungen behandeln, jedoch nicht mit den Kassen abrechnen.
Vergleich der drei psychologischen Berufe: Vor- und Nachteile
Lass uns noch einmal kurz und knapp die drei Wege ohne Psychologiestudium miteinander verlgeichen.
Berufsbild | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Coach | Du kannst mit einer Grundausbildung starten und dir langsam aber sicher einen Namen machen und dich immer tiefer in ein Thema einarbeiten, das dich besonders interessiert. Du kannst online von überall auf der Welt arbeiten. | Der Begriff „Coach“ ist mitunter negativ behaftet, was daran liegt, dass er nicht geschützt ist und leider von manchen ohne jegliche Qualifikation verwendet wurde. Es ist also äußerst wichtig, dass du mit einem seriösen Angebot an den Start gehst und keine leeren Versprechungen abgibst. Es gibt dennoch viele höchst erfolgreiche, seriöse Coaches am Markt. Die Leistungen von Coaches sind i.d.R. umsatzsteuerpflichtig, während die von Therapeuten umsatzsteuerfrei angeboten werden. |
Psychologischer Berater | Du kannst dich auf psychologische Themen spezialisieren und fast wie ein Psychotherapeut mit deinen Klienten arbeiten. Mit deinem fundierten Wissen, das du erwirbst, kannst du auch Menschen in Krisen und Übergangssituationen begleiten – beispielsweise, wenn sie monatelang auf einen Therapieplatz warten müssen. Auch der psychologische Berater kann online von überall auf der Welt arbeiten. | Im Vergleich mit dem Beruf als Heilpraktiker Psychotherapie oder dem psychologischen Psychotherapeuten darfst du keine Therapie anbieten. Das bedeutet beispielsweise: Die Leistungen von psychologischen Beratern sind i.d.R. umsatzsteuerpflichtig, während die von Therapeuten umsatzsteuerfrei angeboten werden. |
Heilpraktiker für Psychotherapie | Der HPP darf auch Diagnosen stellen und therapeutisch arbeiten. Das öffnet die Tür für eine größere Zahl an möglichen Klienten, die eine psychische Störung bei sich vermuten. Als Heilberuf ist er systemrelevant und somit in Zeiten wie Corona vor der Praxisschließung geschützt. | Der Heilpraktiker-Beruf hat ebenso wie der Begriff Coaching für manche Menschen einen negativen Beigeschmack, da man auch hier einige unseriöse Anbieter findet. Es ist es daher extrem wichtig, dass du dir umfangreiches Wissen aneignest und mit einem seriösen Auftritt Vertrauen bei potentiellen Klienten förderst. Ein weiterer Nachteil ist, dass auch die HPP-Leistung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird und du zahlungskräftige Therapie-Klienten akquirieren musst. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Auflagen für die Praxiseröffnung, beispielsweise vom Gesundheitsamt (Hygieneplan etc.) oder Bauamt (Parkplätze etc.), die du als psychologische:r Berater:in nicht auferlegt bekommst. Sobald der HPP nur online arbeiten will, fällt die Leistung nicht mehr unter Therapie, sondern unter psychologische Beratung. |
Angst vor dem Neustart als Coach oder psychologische:r Berater:in?
Die Angst vor einem Neustart als Coach, psychologische:r Berater:in oder HPP hat viele Facetten. „Bin ich für die psychologische Arbeit überhaupt geeignet?“, „Kann ich es mir leisten, meinen sicheren Beruf aufzugeben?“ oder „Ich traue mich nicht, mich selbstständig zu machen.“ sind nur einige der Ängste, die aufkommen können, wenn du über eine Neuausrichtung deines Berufes nachdenkst.
Um dich zu beruhigen: Wenn du es wirklich angehen möchtest, mach dir einen genauen Plan – gerne auch mit unserer Hilfe – und arbeite dich langsam aber sicher (am besten erstmal nebenberuflich) nach oben.
Mit der richtigen Strategie kann aus einem Wunsch ein lukrativer, erfüllender Beruf werden.
Als Coach oder psychologische:r Berater:in starten – so klappt es
1) Nebenberuflich starten
Viele starten in ihren Traumberuf einfach nebenberuflich neben ihrem Hauptjob. Manche starten mit der einen oder anderen Session am Abend oder am Wochenende. Andere reduzieren ihren Hauptjob auf eine 4- oder 3-Tage-Woche, um als Coach oder psychologische:r Berater:in zu starten und erste Erfahrungen zu sammeln. Viele starten erstmal online als Coach oder psychologische:r Berater:in, da es dafür weder eine Praxis (oder einen Raum zur Untermiete), noch viel Equipment braucht. Ein Computer mit Kamera und Mikrofon sowie eine stabile Internetverbindung sowie ein Videokonferenztool wie beispielsweise Zoom↗ reichen aus, um dich selbständig zu machen.

2) Coaching-Business planen
Ganz gleich, womit du dich selbstständig machst – ob als Coach, psychologische:r Berater:in, HPP: Du brauchst einen klaren Businessplan, eine Positionierung, einen Marketingplan und eben alles, was jeder braucht, der ein erfolgreiches Business starten möchte.
Dein Online-Auftritt muss seriös wirken, genau wie dein Angebot. Wer ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Coaching verkaufen möchte, braucht eine Akquisestrategie für Neukunden und sollte daran denken, Reichweite zum Beispiel über Social Media oder bezahlte Werbung aufzubauen.
Was nicht funktioniert: Untätig bleiben und darauf warten, dass Klienten einfach bei dir vorbeischauen.
Welche Berufschancen habe ich als Coach oder psychologische:r Berater:in?
Vielleicht fragst du dich: Kann ich mit diesem Beruf wirklich Geld verdienen? Die einfache Antwort: Ja.
Coaching und psychologische Beratung boomen – nicht nur im Privatbereich, sondern auch in Unternehmen, Bildung, Gesundheit und im sozialen Bereich.
Immer mehr Menschen suchen gezielte Begleitung, um mit den Herausforderungen des modernen Lebens besser umzugehen. Durch die fortlaufende Entstigmatisierung psychischer Themen suchen heute mehr Menschen denn je nach Unterstützung.
Unter anderem durch Einführung der elektronischen Patientenakte↗ scheuen sich manche Menschen davor, „offiziell“ als psychisch krank eingestuft zu werden (mit den dazugehörigen Nachteilen wie beispielsweise Ablehnung des Eintritts in private Krankenkasse nach einmal erfolgter Diagnose oder Stigmatisierung und Vorbehalte durch andere behandelnde Ärzte) und suchen daher Hilfe außerhalb der klassischen, kassenfinanzierten Psychotherapie.
Hier ein Überblick über deine Möglichkeiten:
1) Angestellt als Coach oder psychologische:r Berater:in arbeiten
In Gesundheitseinrichtungen:
Reha-Kliniken, psychosomatische Fachzentren, Gesundheitszentren oder Beratungsstellen suchen oft qualifizierte Coaches oder psychologische Berater – zur Begleitung von Patienten und Angehörigen.
In Bildungseinrichtungen & Schulen:
Coaching- und Beratungsangebote für Schüler:innen, Eltern oder Lehrer:innen (z. B. zur Stressbewältigung, Berufsorientierung oder Persönlichkeitsentwicklung).
In sozialen Einrichtungen & Non-Profit-Organisationen:
Hier werden Berater für Krisenintervention, Lebenshilfe oder Familienarbeit gebraucht.
In Unternehmen & HR-Abteilungen:
In größeren Unternehmen sind interne Coaches, Feelgood-Manager oder psychologische Berater gefragt – zur Mitarbeiterbindung, zur Unterstützung bei Konflikten oder zur Burnout-Prävention.
2) Selbstständig als Coach oder psychologische:r Berater:in arbeiten – mit maximaler Freiheit
Die meisten Menschen, die sich für diese Berufe entscheiden, streben die Selbstständigkeit an.
• Du arbeitest zeitlich flexibel – auch nebenberuflich
• Du kannst deine Zielgruppe frei wählen
• Du kombinierst dein Wissen und deine Lebenserfahrung mit Coaching- oder Beratungs-Know-how
• Du entscheidest über dein Einkommen und deine Positionierung
🚀 In unserem Beitrag Dein ultimativer Guide für einen gelungenen Start ins Coaching-Business 🚀 erhältst du einen kompletten Fahrplan, um dich als Coach oder psychologische:r Berater:in selbständig zu machen.
Ein paar realistische Beispiele für selbstständige Wege:
• Life Coach für Persönlichkeitsentwicklung, Klarheit & Veränderung
• Mental Coach für Selbstwert, Ängste oder berufliche Krisen
• Beziehungs-Coach für Paare oder Einzelpersonen
• Berufungs-Coach für Menschen über 40, die sich neu erfinden wollen
• Psychologischer Berater mit Spezialisierung auf Ängste, Unruhe, emotionale Stabilisierung
• Online-Coaching-Angebote über Zoom oder als Gruppenkurse
• Coach mit eigener Praxis vor Ort
Was verdient ein Coach oder psychologischer Berater?
Die Verdienstmöglichkeiten als Coach oder psychologische:r Berater:in sind so vielfältig wie die Berufsfelder selbst – und hängen stark von deiner Spezialisierung, Positionierung und Zielgruppe ab.
Viele starten mit Stundensätzen zwischen 80 € und 120 € im Einzelsetting. Mit zunehmender Erfahrung, Klarheit im Angebot und einer starken Positionierung sind auch 150 € bis 250 € pro Stunde realistisch – vor allem im Business-Kontext oder bei emotional tiefgehender Arbeit.
Gruppencoachings, Online-Kurse oder Unternehmenstrainings bieten zusätzlich skalierbare Einkommensquellen.
Fazit – mit Psychologie arbeiten ohne Studium
Immer mehr Menschen entscheiden sich auch über 45 oder 50 Jahren bewusst für einen Neustart – der Wunsch nach beruflicher Erfüllung wird einfach zu groß. Wenn auch du diesen Traum hast, gehe ihn gezielt an und arbeite mit Psychologie auch ohne psychotherapeutische Approbation oder Psychologie-Studium.
Du kannst…
✅ mit deiner Lebenserfahrung anderen helfen
✅ Menschen auf ihrem Weg begleiten
✅ dich selbst weiterentwickeln – fachlich und persönlich
✅ und eine Tätigkeit ausüben, die dich wirklich erfüllt